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Die Vielfalt der Rebsorten

Die Vielzahl an kleinklimatischen Verhältnissen und Bodenbedingungen ließe theoretisch in Österreich den Anbau von einigen hundert Sorten zu. Aber die Vernunft siegte bei der Zulassung. Nut etwa dreißig Sorten sind amtlich klassifiziert. Hier die wichtigsten Rebsorten. [In Klammer die Anbauflache in %.]

Weißwein

  • Grüner Veltliner [36%]: ausgeprägtes, fruchtiges Bukett mit oft typischem "Pfeffer", frisch und lebendig, eigenständige Österreichische Sortenspezialität
  • Riesling (Rheinriesling, Weißer Riesling) [3,4%]: eleganter, vielschichtiger Duft nach Steinobst, rassig und delikat, klassische Frucht
  • Welschriesling [9%]: zart-duftig mit feinen Apfelaromen, leicht und meist schlank strukturiert, " rassiges Säurespiel
  • Müller-Thurgau (Rivaner) [6,8%]: dezentes, leicht muskatiges Bukett, mild mit zarter, blumiger Fruchtigkeit
  • Weißer Burgunder (Pinot Blanc) [6%]: kompaktes, oft nussiges Aroma, kräftig ausgebaut, ausgewogen und harmonisch
  • Sauvignon Blanc [0,7%]: im Duft oft Holunder, grasige Würze mit sehr typischem Sortencharakter
  • Chardonnay (Morillon, Feinburgunder) [0,9%]: rassige Fruchtnote nach grünen Äpfeln, freischer und stahliger Wein mit feiner Saure
  • Neuburger [2,3%]: ausgewogene, dezente Nussaromatik, weiche, körperreiche Note

Rotwein

  • Blauer Zweigelt (Rotburger) [9%]: voll, kräftig, leicht würzig, körper- und gerbstoffreich, ansprechende Saure
  • Blaufränkisch [5,4%]: frisch, fruchtig und fein säuerlich, krafrig, aber dezent gerbstoffhaltig
  • Blauer Portugieser [5%]: fruchtig und mild, säurearm, niedriger Alkoholgehalt
  • St. Laurent [0,9%]: nach nötiger Reifezeit samtig trocken, vollmundig und angenehm gerbstoffhaltig
  • Blauer Burgunder [0,7%]: rund, samtig und harmonisch, hoher Extraktgehalt
  • Cabernet Sauviguon [0,6%]: Cassis-Aroma, tanninbetont und herb, in der Jugend oft grasige Note

Die Weindegustation

Unter Degustation versteht man das bewusste und konzentrierte Verkosten des Weines. Beurteilt werden das Aussehen, der Geruch und der Geschmack eines Weines. Für das Verkosten empfiehlt sich ein Weinglas, das die Feinheiten der Sinneswahrnehmungen unterstützt und betont. Dabei sollte das Glas nur bis zu einem Drittel gefüllt sein, und es gut schwenken zu können und so dem Aroma die Möglichkeit zu bieten, sich optimal zu entfalten. Dies sind die Verkostungsschritte:

Aussehen

Beim Aussehen beurteilen wir Klarheit, Farbtiefe und Farbton des Weines. Beispiel für einen Weißwein: Funkelndes, helles Goldgelb.

Geruch:

Beim Geruch beurteilen wir Reintönigkeit, Intensität, Entwicklungszustand und Geruchsnuancen des Weines. Beispiel für einen Rotwein: Saubere, vollreife Frucht, schokoladige Vanilletöne.

Geschmack

Beim Geschmack beurteilen wir Körper, Süßegrad, Säure, Alkohol, Tannine, Geschmacksintensität, Geschmacksrichtung und Abgang. Beispiel für einen Prädikatswein: Ausgewogene Süße, harmonisch unterlegte Säure, kraftvolle, komplexe Frucht, sehr lange anhaltend.

Spaß

Ob Ihnen ein Wein schmeckt oder nicht, richtet sich aber vor allem nach Ihrem persönlichen Geschmack und Ihren Vorlieben. In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß beim Verkosten Österreichischer Weine!

Alles, was Recht ist

Die Basis des österreichischen Weingesetzes ist das europäische Weinrecht. Die tragenden Säulen bilden die kontrollierte Herkunft, die Hektarertragsbeschränkung, die Qualitätsstufen und die staatliche Qualitätskontrolle. Unterschieden wird generell zwischen drei Qualitätsstufen: Tafel-, Qualitäts und Prädikatswein. Für die Einreihung in die verschiedenen Kategorien ist der Zuckergehalt des Mostes entscheidend, ausgedrückt in Klosterneuburger Mostwaage (KMW).

Geografische Herkunft und Qualität:

Tafelwein wird mit der Herkunft Österreich bezeichnet. Landwein trägt die Herkunft einer der vier Weinbauregionen. Weinland Österreich (Bundesländer Niederösterreich und Burgenland), Steiermark, Wien und Bergland Österreich. Qualitäts- und Prädikatswein trägt als Herkunft ein Weinbaugebiet.

Die Qualitätsstufen im Detail: ·

  • Tafelwein: Mindestens 10,6 Grad KMW.
  • Landwein: Mindestens 14 Grad KMW.
  • Qualitätswein: Mindestens 15 Grad KMW.
  • Kabinett(wein): Mindestens 17 Grad KMW.

Ab hier darf nicht aufgebessert werden (keine Chaptalisierung, keine Süßreserve) ·

  • Pradikatsweine: (Spätlese bis TBA, Eiswein und Strohwein) Spatlese: Mindestens 19 Grad KMW: ·
  • Auslese: Mindestens 21 Grad KMW: ·
  • Beerenauslese (BA): Mindestens 25 Grad KMW. ·
  • Eiswein: Mindestens 25 Grad KMW; Trauben müssen bei Lese und Kelterung gefroren sein. ·
  • Strohwein: Mindestens 25 Grad KMW; wird aus Beeren gewonnen, die mindestens drei Monate auf Stroh oder Schilf gelagert bzw. auf Schnüren aufgehängt und luftgetrocknet wurden ·
  • Ausbruch: Mindestens 27 Grad KMW. ·
  • Trockenbeerenaus1ese (TBA): Mindestens 30 Grad KMW.

Ab der Qualitätsstufe Auslese handelt es sich um Traubengut mit entsprechend steigendem Anteil an überreifen, edelfaulen Beeren

Geschmacksbilder (Restzuckergehalt [RZ]):

Trocken: Bis max. 9 9 RZ/I, wenn die Gesamtsäure nicht mehr als 2 g/l niedriger ist. Beispiel: ein Wein mit 8 g/l Zucker muss mindestens 6 g/l Säure haben, um als trocken deklariert zu werden.

  • Ha1btrocken: Bis 12 g/l Restzucker.
  • Lieblich: Bis 45 g/l Restzucker.
  • Süß: Über 45 g/l Restzucker.

In Österreich gilt für Land-, Qualitäts- und Prädikatswein eine generelle Hektarhöchstertragsmenge von 9.000 Kilogramm Trauben beziehungsweise 6.750 Liter Wein pro Hektar. Österreichischer Qualitätswein und Prädikatswein sind staatlich doppelt geprüft. Die staatliche Prüfnummer am Etikett und die rot-weiß-rote Banderole dokumentieren dieses aufwändige Kontroll- und Qualitätssicherungsverfahren.